Opposition transnational. Die Menschenrechts- und Demokratiebewegungen Mittel- und Osteuropas aus transfer- und verflechtungsgeschichtlicher Perspektive

Opposition transnational. Die Menschenrechts- und Demokratiebewegungen Mittel- und Osteuropas aus transfer- und verflechtungsgeschichtlicher Perspektive

Organisatoren
Deutsches Historisches Institut Warschau; Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Ort
Warschau
Land
Poland
Vom - Bis
17.09.2010 - 19.09.2010
Url der Konferenzwebsite
Von
Florian Peters, Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam / Humboldt-Universität zu Berlin

Die Konjunktur des Transnationalen in der Geschichtswissenschaft bezieht ihre Attraktivität womöglich nicht allein aus ihrem Potential, nationalhistorisch verengte Narrative zu hinterfragen und zu überwinden – zugleich spiegelt sie auch die lebensweltlichen Rahmenbedingungen wissenschaftlicher Praxis in der Gegenwart wieder. Für diese These lieferte die Konferenz „Opposition transnational“, die vom Deutschen Historischen Institut (DHI) Warschau gemeinsam mit dem Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) Potsdam veranstaltet wurde, reichlich Anschauungsmaterial: Historikerinnen und Historiker aus sechs europäischen Ländern und den USA diskutierten vom 17. bis 19. September 2010 in Warschau lebhaft über die grenzüberschreitenden Verflechtungen der ostmitteleuropäischen Dissidenten- und Oppositionsbewegungen in den 1970er- und 1980er-Jahren.

Dabei wurde das Konzept der Transnationalität keineswegs als neuer Stein der Weisen gefeiert; vielmehr durchzog ein reflektierender Subtext hinsichtlich der Reichweite dieses Ansatzes viele der Panels. Diese Stoßrichtung hatte bereits PADRAIC KENNEY (Bloomington) mit seiner Keynote Speech unter der Leitfrage „Does transnational history actually happen?“ vorgegeben. Dabei betonte er zunächst die Physikalität transnationaler Austauschprozesse, die notwendig auf „face to face“-Kontakten konkreter Grenzgänger basieren müssten. Diese Dimension fasste er metaphorisch als elektromagnetische Kräfte, die nur über kurze Distanzen wirksam seien – so etwa in den ostmitteleuropäischen Revolutionen von 1989. Demgegenüber sei aus globaler Perspektive die Transnationalität von Geschichte vor allem auf der Ebene weltweiten strukturellen Wandels zu suchen, der wie Radiowellen auf nationale Gesellschaften einwirke, aber letzten Endes nicht als entscheidender Faktor für revolutionäre Umbrüche gelten könne.

Die von Kenney pointiert formulierten Thesen über die Reichweite der verschiedenen Ebenen transnationaler Geschichte wurden von den Organisatoren der Tagung, ROBERT BRIER (Warschau) und AGNES ARNDT (Berlin / Potsdam), aufgegriffen und vertieft. Brier skizzierte für die Forschung zum ostmitteleuropäischen Dissens drei wesentliche Felder des Transnationalen. Dieses sei zum einen auf der Ebene von transnationalen Ideen, Konzepten und Diskursen zu finden, wie beispielsweise dem grenzüberschreitenden Menschenrechtsdiskurs. Des weiteren sei die Transnationalität von Institutionen und NGOs zu untersuchen und schließlich der transnationale Einflussfaktor des Ost-West-Konflikts mit seiner spezifischen Prägekraft zu überprüfen, der zum Beispiel im „Helsinki-Effekt“ fassbar sei.

Agnes Arndt präsentierte methodologische Probleme transnationaler Transfergeschichte zwischen Ost und West anhand eines Fallbeispiels, nämlich der Kontroverse zwischen dem 1968 nach England emigrierten polnischen Philosophen Leszek Kołakowski und dem britischen Historiker Edward Palmer Thompson über die Reformierbarkeit des Marxismus und die intellektuellen Perspektiven der westeuropäischen Neuen Linken. Diese stelle eines der wenigen empirisch fassbaren Beispiele für die verbreitete These eines spezifischen linken Resonanzraums für Ideen aus der ostmitteleuropäischen Dissidenz dar, wobei allerdings das methodologische Problem des radikal verschiedenen Status von Dissens in autokratischen Systemen bzw. in pluralistischen Demokratien konzeptionell zu lösen sei.

Alle einführenden Referate stimmten darin überein, das Konzept der Transnationalität nicht als neues Paradigma der zeitgeschichtlichen Forschung aufzufassen, sondern dieses als fruchtbare, aber nicht ausschließliche Forschungsperspektive selbst immer wieder einer reflexiven Distanzierung zu unterziehen. Darauf zielte vor allem auch MARTIN SABROWS (Berlin / Potsdam) Kommentar, der vor einer Überbewertung des romantisch verklärten Akteurs gegenüber den Sinnwelten warnte, die dem Handeln von Akteuren stets vorgängig seien. Auch im weiteren Verlauf der Konferenz wurde diese Grundsatzfrage engagiert diskutiert; so machte RUTH LEISEROWITZ (Warschau) die klassische Figur des Exilanten mit ihrer mehrfachen sozialen und kulturellen Kontextualisierung als wesentlichen Träger von Transnationalität stark.

Dass transnationale Bezüge nicht nur für die Akteure und Sinnwelten im Dissens von Bedeutung waren, sondern auch für die Reaktion der staatskommunistischen Regimes auf diese Herausforderungen, stellte ANDRZEJ FRISZKE (Warschau) in den Mittelpunkt seines Beitrags. Darin analysierte er die Hintergründe der relativ liberalen Politik der polnischen Parteiführung gegenüber der sich institutionalisierenden Opposition in den späten 1970er-Jahren. Der Verzicht auf harte Repressionsmaßnahmen sei als Ergebnis eines Machtkampfes zwischen „Falken“ und „Tauben“ zu verstehen, den die Tauben für sich entscheiden konnten, weil dem Regime aus ökonomischen Gründen an einem guten Image bei westlichen Kreditgebern gelegen sein musste. Demgegenüber bewertete Friszke die Kontakte der polnischen Oppositionellen zur Emigration sowie zu westlichen Journalisten eher als Dienstleistungsfunktion, die pragmatisch zur Finanzierung und Multiplikation der Aktivitäten im Inland genutzt worden sei.

Daran anknüpfend hob auch WANDA JARZĄBEK (Warschau) am Beispiel der Auseinandersetzungen über Menschenrechtsfragen im Rahmen des KSZE-Prozesses die Rolle staatlicher Außenpolitik für die Verbreitung transnationaler Konzepte hervor. Es seien keineswegs Nichtregierungsorganisationen, sondern die westlichen Regierungen gewesen, die auf den Nachfolgekonferenzen von Helsinki ab 1977 die Einhaltung der Menschenrechte im Ostblock zur wesentlichen Streitfrage gemacht hätten. In Polen habe sich dieser internationale Druck 1977 und 1988/89 direkt auf die Liberalisierung der Innenpolitik ausgewirkt. So sei die KSZE-Konferenz in Wien als Einflussfaktor für den am Runden Tisch ausgehandelten Systemwandel in Polen nicht zu unterschätzen.

Während Friszke und Jarząbek die Rolle des Staates als Akteur akzentuierten, widmeten sich die Referenten des darauffolgenden Panels den Reaktionen von Nichtregierungsorganisationen in Westeuropa auf die Entstehung der ostmitteleuropäischen Oppositionsbewegungen. BENT BOEL (Aalborg) skizzierte das mitunter schwierige Verhältnis der Mitgliedsparteien der Sozialistischen Internationale zu den Dissidenten im Osten. Einer grundsätzlichen emotionalen Sympathie habe stets eine rationale Sorge um den Fortbestand der sozialdemokratischen Entspannungspolitik gegenübergestanden. Die intensivsten Kontakte hätten deshalb zu den tschechoslowakischen Reformsozialisten bestanden. Insgesamt allerdings seien die Träger der Kontakte innerhalb der Sozialdemokratie – wie in allen etablierten politischen Parteien in Westeuropa – eher marginale Gruppen gewesen.

Hinsichtlich der Unterstützung westeuropäischer Gewerkschaften für die polnische „Solidarność” machte IDESBALD GODDEERIS (Leuven) eine beachtliche Diversität aus, die wesentlich von der unterschiedlichen nationalen Prägung der Gewerkschaftsbewegung bestimmt wurde. Grundsätzlich sei die Solidarität mit „Solidarność” umso stärker ausgefallen, je größer die ideologische Heterogenität der nationalen Gewerkschaftsbewegung gewesen sei, während in Ländern mit starken Einheitsgewerkschaften wie Deutschland und Großbritannien die Reaktionen auf die Verhängung des Kriegsrechts in Polen zumindest vordergründig eher verhalten gewesen seien. Die großen Unterschiede zwischen den Reaktionen verschiedener westlicher Gewerkschaften seien auf das jeweils national vorgeprägte „reading of Solidarność“ zurückzuführen, weshalb bilaterale Interaktionen überwogen hätten und ein transnationales Bewusstsein sich kaum habe entwickeln können.

Diese Befunde ergänzte MAŁGORZATA ŚWIDER (Oppeln) mit ihrer Analyse eines solchen Falles bilateraler Interaktion, der Unterstützung der westdeutschen Gewerkschaften für „Solidarność”. Dieses Verhältnis sei in besonderem Maße von Vorbehalten belastet gewesen, weil der Deutsche Gewerkschaftsbund seine materiell durchaus bedeutenden Unterstützungsleistungen nicht mit einer entsprechend lautstarken politischen Solidarisierung verband. Allerdings sei auch von polnischer Seite das Interesse an einer diskreten Abwicklung der Unterstützung aus Westdeutschland groß gewesen. Die stille humanitäre Hilfe der deutschen Gewerkschaftsbasis nach der Einführung des Kriegsrechts sei, so das Resümee Świders, als außerordentlich wichtig zu bewerten.

Wie die Informationen über die osteuropäischen Dissidenten überhaupt erst in den Westen gelangten, war die Leitfrage des Vortrags von JULIA METGER (Berlin). Eine Schlüsselrolle für die Rezeption kritischer Intellektueller in der Sowjetunion nahm ihr zufolge die Berichterstattung der westlichen Auslandskorrespondenten ein, die sie am Beispiel der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, der Londoner „Times“ sowie der „New York Times“ vergleichend untersuchte. Für den Zeitraum vom sogenannten „Ersten Schriftstellerprozess“ 1966 bis zur Verhaftung Andrej Sacharows 1980 arbeitete sie dabei deutliche Veränderungen in der verwendeten Begrifflichkeit sowie in der politischen Wertung heraus.

Auch NATALI STEGMANN (Regensburg) richtete den Blick auf Kommunikationsstrukturen, die über den Eisernen Vorhang hinweg reichten. Sie rekonstruierte die Dramaturgie der Texte der tschechoslowakischen „Charta 77“ als Teil eines komplexen Trialogs zwischen Dissidenten, dem Husák-Regime und der westlichen Öffentlichkeit. Insofern sei die Bezugnahme auf die von der Tschechoslowakei ratifizierte Garantie der Menschenrechte in der KSZE-Schlussakte von Helsinki durch die Chartisten weniger an die eigene Regierung als an die internationale Öffentlichkeit gerichtet gewesen und habe deshalb auch nur begrenzt für Veränderungen in der tschechoslowakischen Gesellschaft sorgen können.

Eine Gegenposition zu den Beiträgen, die die Wirkmächtigkeit des transnationalen Transfers von Konzepten in der ostmitteleuropäischen Opposition hervorhoben, markierte in gewisser Hinsicht MICHAL KOPEČEK (Prag). Auf der Basis einer vergleichenden Untersuchung der dissidentischen Diskurse in der Tschechoslowakei und in Polen vertrat er die These einer entscheidenden Differenzierung innerhalb der Opposition: Den „liberal-nationalistischen“ Vertretern eines reflexiven Menschenrechtspatriotismus habe das Modell der antitotalitären Befreiungsbewegung im Zeichen der ungebrochenen Tradition der ethnokulturellen Nation gegenüber gestanden. Letzteres habe sein Mobilisierungspotential insbesondere in der Massenbewegung der polnischen „Solidarność” beweisen können. Die diagnostizierte Spaltung innerhalb des oppositionellen Lagers sei schließlich, so Kopeček, in den moralpolitischen „history wars“ nach 1989 voll zur Geltung gekommen.

Die Referate der letzten beiden Panels fokussierten dagegen jeweils Fallbeispiele für transnationale Bezüge zwischen Ost- und Westeuropa. Den Anfang machte AGNIESZKA ZAGAŃCZYK-NEUFELD (Bochum) mit einer Rekonstruktion der ideengeschichtlichen Gemeinsamkeiten des Konzepts der „selbstverwalteten Gesellschaft“ bei einer der zentralen Figuren des polnischen Dissens, Jacek Kuroń, sowie bei dem griechisch-französischen linken Intellektuellen Cornelius Castoriadis. Beide machten ungefähr zeitgleich eine frappierend parallele Evolution vom orthodoxen Marxismus über den Rätesozialismus bis zur anarchistisch inspirierten Utopie der „selbstverwalteten Gesellschaft“ durch.

Während direkte Kontakte zwischen Kuroń und Castoriadis freilich nicht nachweisbar sind, waren Verbindungen in den Westen im Falle der polnischen katholischen Intellektuellen des „Znak”-Umfelds so regelmäßig und intensiv, dass PIOTR H. KOSICKI (Princeton) sogar von einer inoffiziellen katholischen Außenpolitik sprach. Die Netzwerke katholischer Intellektueller wie Tadeusz Mazowiecki oder Władysław Bartoszewski nach Belgien, Frankreich und Westdeutschland seien jedoch nach einer Blütezeit zwischen 1956 und 1968 von sinkender Relevanz gewesen, da es nach dem 2. Vatikanischen Konzil zu einer Spaltung des Milieus in einen linken und einen rechten Flügel gekommen sei. Kosickis These einer unabhängigen katholischen Außenpolitik wurde in der Diskussion kritisch hinterfragt, war die Rolle der „Znak“-Aktivisten doch in vielerlei Hinsicht durch den Kontext der staatlichen Außenpolitik und Geheimdienste einerseits und der Amtskirche andererseits mitbestimmt.

HOLGER NEHRING (Sheffield) ging in seinem Beitrag der Frage nach, inwiefern die Friedensbewegung in Ost- und Westdeutschland als transnationale soziale Bewegung zu verstehen sei. Er legte dabei den Schwerpunkt nicht auf Netzwerke und direkte Kontakte, sondern auf Aspekte der politischen Kultur und der intellektuellen „framings“. Insbesondere die im Kontext des Ost-West-Konflikts höchst umstrittene Semantik des Friedensbegriffs sei unter dem Einfluss einer als akut wahrgenommenen Gefahr eines atomaren Konflikts zwischen den Supermächten mit prognostizierter deutscher Opferrolle erfolgreich verändert worden. Dadurch habe sich ein spezifisch deutscher nationaler Konsens mit Frieden und Gewaltlosigkeit als politisch-moralischen Leitnormen bilden können.

Auch MELANIE ARNDT (Potsdam) präsentierte mit den infolge der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl entstandenen Ökologiebewegungen in Litauen und Belarus soziale Bewegungen, die trotz ihrer zunächst scheinbar universalistischen Ziele überraschend stark von nationalen Codierungen und Problemlagen geprägt waren. So sei in Litauen eine institutionelle Verschmelzung von Ökologie- und Unabhängigkeitsbewegung festzustellen, die Tschernobyl als „ökologischen Genozid“ des sowjetischen Imperialismus interpretiert habe. Im von den ökologischen Langzeitfolgen des Super-GAUs besonders getroffenen Belarus habe hingegen die praktische Krisenbewältigung im Vordergrund gestanden, wenn auch transnationale Transfers zwischen einzelnen Sowjetrepubliken von Bedeutung gewesen seien.

Schließlich zeichnete KACPER SZULECKI (Konstanz) die Integration transnationaler Konzepte wie Menschenrechte, Frieden und Ökologie in die oppositionellen Diskurse in Polen und der Tschechoslowakei nach. Sein Interesse galt vor allem der jüngeren Generation der polnischen Opposition in der Bewegung „Wolność i Pokój” („Freiheit und Frieden”) und deren Schwierigkeiten bei der „Lokalisierung” des Antimilitarismus der westeuropäischen Friedensbewegung, die – anders als in der Tschechoslowakei – hohe Barrieren der heroischen nationalen Tradition zu überwinden hatte.

Den Abschluss der Tagung bildete ein Panel ehemaliger Oppositioneller und Zeitzeugen, auf dem Adam Michnik, Aleksander Smolar, Milan Horaček und Wolfgang Templin aus ihrer Perspektive über die transnationalen Aspekte der antikommunistischen Bewegungen Ostmitteleuropas berichteten.

Insgesamt wurde im Verlaufe der Warschauer Konferenz deutlich, dass es ausgesprochen lohnenswert sein kann, sich dem ostmitteleuropäischen Dissens aus einer transnationalen Perspektive zu nähern, dass aber diesbezüglich von einer „transnationalen Opposition“ nicht die Rede sein sollte. Dementsprechend thematisierte die Mehrzahl der Referate weniger die Kontakte und Transferprozesse zwischen den nationalen Oppositionsbewegungen in den einzelnen Ländern der Region, sondern in erster Linie den Austausch über den Eisernen Vorhang hinweg. Dieser Schwerpunktsetzung lag die meist implizite, zuweilen aber auch explizit gemachte Suche nach verbindenden Elementen zugrunde, mit deren Hilfe die allzu oft als unüberwindbar gedachte Spaltung des Kontinents während des Ost-West-Konflikts zu relativieren und die Erfahrungen der ostmitteleuropäischen Gesellschaften als integraler Bestandteil eines gemeinsamen europäischen kulturellen Erbes zu verankern wären. Dass diese Suchbewegung jedoch nicht als neues Paradigma betrachtet, sondern permanent kritisch reflektiert wurde, machte den Reiz der kritisch-konstruktiven Diskussionen in Warschau aus.

Konferenzübersicht

Eduard Mühle (Warschau):
Begrüßung und Moderation

Padraic Kenney (Bloomington):
Electromagnetic Forces and Radio Waves, or Does Transnational History Actually Happen?

Panel I: Einführung in das Thema

Robert Brier (Warschau):
Nutzen und Nachteil transnationaler Perspektiven auf Oppositionsgeschichte

Agnes Arndt (Berlin / Potsdam):
Theoretische und methodische Aspekte von Oppositionsforschung in transfer- und verflechtungsgeschichtlicher Perspektive

Martin Sabrow (Berlin / Potsdam):
Moderation und Kommentar

Panel II: Internationale Voraussetzungen und Tragweite transnationaler Opposition

Andrzej Friszke (Warschau):
Die Reaktion der PVAP auf die demokratische Opposition in Polen

Wanda Jarząbek (Warschau):
Die Volksrepublik Polen und die Menschenrechte im Kontext des KSZE-Prozesses

Włodzimierz Borodziej (Warschau):
Moderation und Kommentar

Panel III: Medien und Netzwerke transnationaler Opposition

Bent Boel (Aalborg):
Westeuropäische Sozialisten und Opposition in den Ländern des Sowjetblocks während des Kalten Kriegs

Idesbald Goddeeris (Leuven):
Die Unterstützung westlicher Gewerkschaften für die NSZZ Solidarność

Małgorzata Świder (Oppeln):
Das Engagement deutscher Gewerkschaften in Polen in den Jahren 1980-1982 und 1989-1990

Ruth Leiserowitz (Warschau):
Moderation und Kommentar

Panel IV: Transnationale Konzepte und nationale Traditionen der Opposition

Julia Metger (Berlin):
Der Menschenrechtsdiskurs sowjetischer Dissidenten im Spannungsfeld seiner Rezeption in Westeuropa und den USA

Natali Stegmann (Regensburg):
Zwischen europäischem Menschenrecht und tschechoslowakischer Verfassung: Welches
Rechtsverständnis die Charta 77 motivierte und bei wem sie sich Gehör verschaffte

Michal Kopeček (Prag):
Menschenrechte oder nationaler Kampf für Befreiung? Dissidenz und historisches Denken in Ostmitteleuropa 1968-1989

Robert Brier (Warschau):
Moderation und Kommentar

Panel V: Wahrnehmung und Wechselwirkung der Opposition

Agnieszka Zagańczyk-Neufeld (Bochum):
Die linken französischen Antikommunisten und die polnische Opposition. Die Idee der sich selbst verwaltenden Gesellschaft bei Cornelius Castoriadis und Jacek Kuroń

Piotr H. Kosicki (Princeton):
Frieden und menschliche Person. Die Außenpolitik der Klubs der Katholischen Intelligenz in Polen in Bezug auf Frankreich, Belgien und Westdeutschland 1956-1978

Leonid Luks (Eichstätt):
Moderation und Kommentar

Panel VI: Verflechtung ost- und westeuropäischer Opposition

Holger Nehring (Sheffield):
Die Friedensbewegung in Ost- und Westdeutschland. Eine transnationale soziale Bewegung?

Melanie Arndt (Potsdam):
Opposition nach der Katastrophe. Zivilgesellschaftliche Entwicklungen in Osteuropa nach Tschernobyl

Kacper Szulecki (Konstanz):
Entführte Diskurse. Friedensbewegung, Umweltschutz und die neue Generation der polnischen
Opposition in den 1980er Jahren

Thomas Lindenberger (Wien):
Moderation und Kommentar

Panel VII: Opposition transnational? Die Relevanz der Menschenrechts- und Demokratiebewegungen aus der Sicht ehemaliger Oppositioneller

Milan Horácek (Prag)
Adam Michnik (Warschau)
Aleksander Smolar (Warschau)
Wolfgang Templin (Warschau)

Moderation: Gerhard Gnauck (Warschau)


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